
Neue Sensoren aus Jena Forscher können Neugeborene ohne Kabel überwachen
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Forscher aus Jena haben einen neuen Sensor entwickelt, um die Körperwerte von Neugeborenen und vor allem Frühgeborenen zu erfassen. Mit der Methode könnten lästige Kabel bald der Vergangenheit angehören.

Wenn es Kindern kurz nach der Geburt nicht gut geht, müssen meist ihre sogenannten Vitalparameter beobachtet werden. Dazu gehören die Herzfrequenz, der Blutsauerstoffgehalt und das Atemvolumen. Das bedeutet, dass die Neu- oder Frühgeborenen verkabelt werden müssen - mit Klebchen, Klammern und Schläuchen. Das bedeutet Stress für die Kinder und das Pflegepersonal.
Ein Forscherteam aus Jena hat nun einen Sensor entwickelt, der die lästigen Kabel überflüssig macht. Das Gerät kann mehrere Meter entfernt von den kleinen Patienten aufgestellt werden. Die Forscher kombinieren für den Neovital-Sensor zwei Messmethoden: sogenannte nano-optische Filter und die 3D-Messtechnik.
So funktioniert der Sensor
Eine Spezialkamera zeigt, welche speziellen Eigenschaften die Haut des Kindes hat. Daraus errechnet ein Computer die chemische Zusammensetzung des Blutes und gibt sehr genaue Informationen über dessen Sauerstoffgehalt und das Atemvolumen.
Da sich die Farbe der Haut rhythmisch verändert, kann der Computer auch die Herzfrequenz des Kindes bestimmen. Gleichzeitig verfolgt eine weitere Kamera die Haltung des Kopfes und damit bestimmter Bereiche im Gesicht. Denn die Messungen müssen immer an der gleichen Stelle vorgenommen werden - am besten an den Wangenknochen und der Stirn.
Künftig könnten Neovital-Sensoren also die Verkabelung von Patienten überflüssig machen. Der Aufenthalt im Sichtfeld des Gerätes genügt dann, um die wichtigsten Vitaldaten eines Menschen auf einem Monitor zu zeigen. Für ihre Forschung wurden die Wissenschaftler vom Abbe Center of Photonics mit dem Edmund Optics Educational Award ausgezeichnet. Im Januar präsentieren sie den Neovital-Sensor auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas. Danach beginnen die ersten Tests am Uniklinikum Jena.
Quelle: MDR THÜRINGEN
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 02. Dezember 2019 | 19:00 Uhr
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